Impfen – Ist das wirklich notwendig?
Die Antwort ist ein klares „JA“. Noch immer sterben Katzen an vermeidbaren Infektions-krankheiten und immer wieder fordern schwere Seuchenausbrüche zahlreiche Katzenleben. Es ist absolut unverzichtbar, dass wir unsere Katzen auch weiterhin impfen, denn obwohl die Erkrankungen seltener geworden sind, stellen sie immer noch eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Denn: Krankheiten gibt es überall.Verbesserte Impfstoffe helfen uns dabei dem entgegenzuwirken. Allerdings können wir nur erfolgreich sein, wenn die Mehrheit der Katzenbesitzer – wie Sie – ihre Katzen jährlich zur Untersuchung bringen und ihren Haustieren den Schutz bieten, den sie brauchen.
Gegen welche Krankheiten muss ich meine Katze schützen?
Katzenschnupfen – oder Erkrankung der oberen Atemwege – bleibt ein Problem bei Katzen. Er kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterien und Viren hervorgerufen werden, aber eine Impfung kann gegen die meisten von ihnen schützen. Die Krankheit kann sehr schwer verlaufen, besonders bei ungeimpften Tieren, Kätzchen und älteren Tieren. Symp-tome sind Niesen, Sekret aus Nase und Augen, Fieber, Lethargie und manchmal auch Ge-schwüre in der Mundhöhle. Jede Katze sollte gegen die beiden Hauptviruserreger, das Feline Calicivirus und das Feline Herpesvirus, geimpft sein.
Die Feline Panleukopenie ist eine schwere Erkrankung, die in den meisten Fällen tödlich verlaufen kann. Sie wird durch das Feline Panleukopenievirus hervorgerufen. Symptome sind schweres Erbrechen, Appetitlosigkeit und Fieber. Der Tod kann sehr schnell eintreten – besonders bei Welpen. Impfen hat das Auftreten von Panleukopenie signifikant vermindert, trotzdem kommt es noch zu lokalen Ausbrüchen. Ein ähnliches Virus kommt beim Hund vor. Es konnte gezeigt werden, dass es von Hund auf Katze übergehen kann.
Tollwut ist immer noch eine weltweit auftretende Erkrankung, von der alle Säuger inkl. des Menschen betroffen sein können. Die Erkrankung verläuft immer tödlich. Dank intensiver veterinärbehördlicher Maßnahmen konnte die Tollwut in Deutsch land und Österreich einge-dämmt werden, tritt aber immer noch auf. Beim Reisen mit Tieren sind die Vorschriften der Reiseländer zu beachten. Für die Rückreise nach Deutschland und Österreich gilt auch die hiesige Tollwutverordnung.
Infektionen mit Bordetellen Zu den primär pathogenen bakteriellen Erregern des Katzenschnupfens gehört auch Bordetella bronchiseptica . Bordetellen können eine Erkrankung des oberen Respirationstrakts hervorrufen. Oft sind Katzen über lange Zeiträume symptomlos (latent) infiziert, aber durch eine Vielzahl von Umweltfaktoren, insbesondere durch Stress, kann es dann sowohl zu einer Ausscheidung von Bordetella bronchiseptica (Bb) als auch zu Krankheitssymptomen kommen. Bei Bordetella bronchiseptica handelt sich um einen Zoonoseerreger, der von der Katze auf den Menschen übergehen kann, besonders betroffen sind immunsschwache oder alte Menschen.
Feline Leukämie äußert sich durch Mattigkeit, Fieber und Tumorbildung. All diese Symptome werden durch die mit der Infektion verbundene Immunschwächung hervorgerufen. Zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung kann ein langer Zeitraum liegen. Meist erkranken jüngere Katzen. Die Impfung ist bei hohem Ansteckungsrisiko (Freiläufer, Kontakt zu Katzen mit unbekanntem Status, etc.) zu empfehlen.
Konjunktivitis ist eine Augenerkrankung, die meist durch Chlamydophila felis (Chlam) her-vorgerufen wird. Obwohl sie am häufigsten bei Katzenwelpen vorkommt, kann sie auch bei erwachsenen Katzen, z.B. in Zuchten, auftreten. Obwohl behandelbar, ist die Erkrankung für das Tier sehr unangenehm. Inzwischen gibt es Impfstoffe gegen Chlamydophila.
Ohne ausreichenden Impfschutz läuft Ihre Katze Gefahr, sich mit einer von zahlreichen schweren Infektions krankheiten anzustecken